4.3.2020

Im freien Fall

TSV Meimsheim I – TGV Abstatt I        9:7


Immer mehr entwickelt sich ein holpriger Rückrundenstart zu einem regelrechten Abwärtsstrudel. Mit dem recht sicheren Gefühl, im dritten Spiel der zweiten Saisonhälfte das Schiff nach zwei Auftaktniederlagen wieder auf Kurs zu bringen, fuhren wir am letzten Samstag zum Tabellenletzten nach Meimsheim – und wurden bitter enttäuscht.


Die Gastgeber, die wir in der Hinrunde mit einem 9:1 komplett dominiert hatten, präsentierten sich in heimischer Halle um einiges stärker und kampfbereit. Zu Beginn ging unsere Doppelstrategie nicht auf, da Simon Leißler/Gunther Schmidt im fünften Satz zwei Matchbälle nicht nutzen konnten und so nur der Sieg von Andi Gall/Werner Kropsbauer zu Buche stand. Andi, der seinen zweiten Gasteinsatz in der Saison gab, war in Spiellaune und bezwang Meimsheims Nummer 1 glatt mit 3:0. Dafür unterlag sehr überraschend Oli Mugele mit 0:3 gegen Bucher, dem er im Hinspiel in drei Durchgängen lediglich zwölf Punkte überlassen hatte. In der Mitte wurden sowohl Simon als auch Werner von ihren Kontrahenten ohne Satzgewinn abgefertigt und hinten konnte nur Gunther punkten (3:0). Als beim Halbzeitstand von 3:6 Oli auch seinen zweiten Hinspiel-Sieg nicht wiederholen konnte und im Anschluss Andi trotz schöner Aufholjagd mit 2:3 unterlag, sah es nach einem Desaster mit raschem Ende aus.


Doch immerhin zeigten wir dann Moral und stemmten uns gegen die fast schon sichere Niederlage. Simon gewann relativ ungefährdet (3:1), dann musste Werner einen Matchball abwehren, um am Ende ebenfalls als Sieger den Tisch zu verlassen. Nach Gunthers souverän erspieltem zweiten Punkt war es Saskia Kurtzhals, unsere heutige Ersatzspielerin aus der Damen 1, die ein kleines Wunder vollbrachte, als sie einen 6:10-Rückstand im Fünften drehte und uns mit 12:10 tatsächlich sogar noch ins Schlussdoppel brachte. Hier hatten Andi und Werner mehrfach gute Chancen auf Satzgewinne, wehrten ebenfalls Matchball ab, doch dann war das Glück der Tüchtigen aufgebraucht. 1:3 hieß es am Schluss und damit war zwar bei einem Endstand von 7:9 zumindest noch etwas Ergebniskosmetik betrieben worden, das Resultat änderte dies aber nicht: Wir hatten gegen den Tabellenletzten verloren.


Gute Erklärungen zu finden, ist hier gar nicht so leicht: eventuell eine nicht optimale Doppelstrategie, vielleicht auch einzelne Abstatter, die nicht ihre Normalform erreichten, aber insgesamt einfach sehr stark aufgetretene Meimsheimer, die sich deutlich besser verkauft haben, als ihre Platzierung es hätte vermuten lassen. Durch die schlechten Ergebnisse in den ersten drei Spielen, sind wir von Platz 4 auf Platz 7 gestürzt und müssen nun arbeiten, dass es wieder nach oben geht. Dank der elf Punkte aus der Vorrunde müssen wir uns aber mit allergrößter Wahrscheinlichkeit um den Klassenerhalt dennoch keine Sorgen machen, zumal die beiden Teams auf den Abstiegsrängen, Meimsheim und Leingarten, bisher beide lediglich fünf Zähler vorweisen können.

Simon Leißler



 
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